fredag 30 september 2011

Ermuntert euch, ihr Frommen



1. Ermuntert euch, ihr Frommen
zeigt eurer Lampen Schein!
Der Abend ist gekommen,
die finstre Nacht bricht ein.
Es hat sich aufgemachet
der Bräutigam mit Pracht.
Auf, betet, kämpft und wachet!
Bald ist es Mitternacht.

2. Macht eure Lampen fertig,
und füllet sie mit Öl;
und seid des Heils gewärtig,
bereitet Leib und Seel!
Die Wächter Zions schreien:
"Der Bräutigam ist nah!"
Begegnet ihm im Reigen,
und singt "Halleluja!"

3. Ihr klugen Jungfraun alle,
hebt nun das Haupt empor
mit Jauchzen und mit Schalle
zum frohen Engelchor!
Wohlan, die Tür ist offen,
die Hochzeit ist bereit.
Erfüllt ist euer Hoffen:
Der Bräut'gam ist nicht weit.

4. Er wird nicht lang verziehen,
drum schlaft nicht mehr ein;
man sieht die Bäume blühen
der schöne Frühlingsschein
verheißt Erquickungszeiten;
die Abendröte zeigt
den schönen Tag von weitem,
davor das Dunkle weicht.

5. Begegnet ihm auf Erden,
ihr, die ihr Zion liebt,
mit freudigen Gebärden,
und seid nicht mehr betrübt;
es sind die Freudenstunden
gekommen, und der Braut
wird, weil sie überwunden,
die Krone nun vertraut.

6. Die ihr Geduld getragen
und mitgestorben seid,
sollt nun nach Kreuz und Klagen
in Freuden ohne Leid
mitleben und -regieren
und vor des Lammes Thron
mit Jauchzen triumphieren
in eurer Siegeskron.

7. Hier ist die Stadt der Freuden,
Jerusalem, der Ort,
wo die Erlösten weiden,
hier ist die sichre Pfort,
hier sind die güldnen Gassen,
hier ist das Hochzeitsmahl,
hier soll sich niederlassen,
die Braut im Rosensaal.

8. O Jesu, meine Wonne,
komm bald und mach dich auf!
Geh auf, ersehnte Sonne,
und eile deinen Lauf!
O Jesu, mach ein Ende
und führ uns aus dem Streit;
wir heben Haupt und Hände
nach der Erlösungszeit.

lördag 24 september 2011

Schönster Herr Jesu





1. Schönster Herr Jesu,
Herrscher aller Enden,
Gottes und Mariä Sohn!
Dich will ich lieben,
Dich will ich ehren,
meiner Seelen Freud' und Kron'.

2. Schön sind die Wälder,
schöner die Felder
in der schönen Frühlingszeit.
Jesus ist schöner,
Jesus ist reiner,
der unser traurigs Herz erfreut.

3. Schön leucht't der Monden,
schöner die Sonne
als die Sternlein allzumal.
Jesus leucht't schöner
Jesus leucht't reiner,
Als all die Engel im Himmelssaal.

4. Schön sind die Blumen,
schöner sind die Menschen
in der frischen Jugendzeit;
Sie müssen sterben,
müssen verderben:
Jesus lebt in Ewigkeit.

5. Alle die Schönheit
Himmels und der Erde
ist gefaßt in dir allein.
Keiner soll immer
lieber mir werden
als du, schönster Jesus mein!

torsdag 22 september 2011

Wohl einem Haus, da Jesus Christ



Alt.:


1. Wohl einem Haus, da Jesus Christ
allein das All in allem ist.
Ja, wenn er nicht darinnen wär,
wie elend wärs, wie arm und leer!

2. Wohl, wenn sich Mann und Weib und Kind
in einem Glaubenssinn verbind't,
zu dienen ihrem Herrn und Gott
nach seinem Willen und Gebot!

3. Wohl, wenn ein solches Haus der Welt
ein Vorbild vor die Augen stellt,
daß ohne Gottesdienst im Geist
das äußre Werk nichts ist und heißt.

4. Wohl, wenn das Räuchwerk im Gebet
beständig in die Höhe geht,
und man nichts treibet fort und fort
als Gottes Werk, als Gottes Wort.

5. Wohl, wenn im äußerlichen Stand
mit fleißiger, geschickter Hand
ein jegliches nach seiner Art,
was ihm vertraut ist, treu bewahrt.

6. Wohl, wenn die Eltern gläubig sind,
und wenn sie Kind und Kindeskind
versäumen nicht am ewgen Glück;
dann bleibet ihrer kein's zurück.

7. Wohl solchem Haus! denn es gedeiht:
die Eltern werden hoch erfreut,
und ihren Kindern sieht man's an,
wie Gott die Seinen segnen kann.

8. So mach ich denn zu dieser Stund
samt meinem Hause diesen Bund:
Wenn alles Volk vom Herrn abwich,
doch dienen wir Ihm ewiglich!

söndag 18 september 2011

Gott des Himmels und der Erden



1. Gott des Himmels und der Erden,
Vater, Sohn und Heil'ger Geist,
der es Tag und Nacht läßt werden,
Sonn' und Mond uns scheinen heißt,
dessen starke Hand die Welt
und was drinnen ist, erhält.

2. Gott, ich danke dir von Herzen,
daß du mich in dieser Nacht
vor Gefahr, Angst, Not und Schmerzen
hast behütet und bewacht,
daß des bösen Feindes List
mein nicht mächtig worden ist.

3. Laß die Nacht auch meiner Sünden
jetzt mit dieser Nacht vergehn!
O Herr Jesu, laß mich finden
deine Wunden offen stehn,
da alleine Hilf' und Rat
ist für meine Missetat!

4. Hilf, daß ich mit diesem Morgen
geistlich auferstehen mag
und für meine Seele sorgen,
daß, wenn nun dein großer Tag
uns erscheint und dein Gericht,
ich davor erschrecke nicht.

5. Führe mich, o Herr, und leite
meinen Gang nach deinem Wort!
Sei und bleibe du auch heute
mein Beschützer und mein Hort!
Nirgends als von dir allein
kann ich recht bewahret sein.

6. Meinen Leib und meine Seele
samt den Sinnen und Verstand,
großer Gott, ich dir befehle
unter deine starke Hand.
Herr, mein Schild, mein' Ehr' und Ruhm,
nimm mich auf, dein Eigentum!

7. Deinen Engel zu mir sende,
der des bösen Feindes Macht,
List und Anschlag von mir wende
und mich halt in guter Acht,
der auch endlich mich zur Ruh
trage nach dem Himmel zu.

måndag 12 september 2011

Ich will dich lieben, meine Stärke



1. Ich will dich lieben, meine Stärke,
ich will dich lieben, meine Zier;
ich will dich lieben mit dem Werke
und immerwährender Begier!
Ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

2. Ich will dich lieben, o mein Leben,
als meinen allerbesten Freund;
ich will dich lieben und erheben,
solange mich dein Glanz bescheint;
ich will dich lieben, Gottes Lamm,
als meinen Bräutigam.

3. Ach, dass ich dich so spät erkannte,
du hochgelobte Schönheit du,
dass ich nicht eher mein dich nannte,
du höchstes Gut und wahre Ruh;
es ist mir leid, ich bin betrübt,
dass ich so spät geliebt.

4. Ich lief verirrt und war verblendet,
ich suchte dich und fand dich nicht;
ich hatte mich von dir gewendet
und liebte das geschaffne Licht.
Nun aber ists durch dich geschehn,
dass ich dich hab ersehn.

5. Ich danke dir, du wahre Sonne,
dass mir dein Glanz hat Licht gebracht;
ich danke dir, du Himmelswonne,
dass du mich froh und frei gemacht;
ich danke dir, du güldner Mund,
dass du mich machst gesund.

6. Erhalte mich auf deinen Stegen
und lass mich nicht mehr irregehn;
lass meinen Fuß in deinen Wegen
nicht straucheln oder stillestehn;
erleucht mir Leib und Seele ganz,
du starker Himmelsglanz.

7. Ich will dich lieben, meine Krone,
ich will dich lieben, meinen Gott;
ich will dich lieben sonder Lohne
auch in der allergrößten Not;
ich will dich lieben, schönstes Licht,
bis mir das Herze bricht.

Weg, mein Herz, mit den Gedanken



1. Weg, mein Herz, mit den Gedanken,
als ob du verstoßen wärst;
bleib in Gottes Wort und Schranken,
da du anders reden hörst.
Bist du bös und ungerecht,
ei, so ist Gott fromm und schlecht;
hast du Zorn und Tod verdienet,
sinke nicht! Gott ist versühnet.

2. Du bist, wie die Menschen alle,
angesteckt mit Sündengift,
welches Adam mit dem Falle
samt der Schlangen hat gestift't;
aber so du kehrst zu Gott
und dich besserst, hats nicht Not!
Set getrost! Gott wird dein Flehen
und Abbitten nicht verschmähen.

3. Er ist ja kein Bär noch Leue,
der sich nur nach Blute sehnt,
sein Herz ist zu lauter Treue
und zur Sanftmut angewöhnt.
Gott hat einen Vatersinn,
unser Jammer jammert ihn,
unser Unglück ist sein Schmerze,
unser Sterben kränkt sein Herze.

4. »So wahrhaftig als ich lebe,
will ich keines Menschen Tod,
sondern, daß er sich ergebe
an mir aus dem Sündenkot.«
Gottes Freud ist, wenn auf Erd
ein Verirrter wiederkehrt;
will nicht, daß aus seiner Herde
das Geringst entzogen werde.

5. Kein Hirt kann so fleißig gehen
nach dem Schaf, das sich verläuft.
Sollst du Gottes Herze sehen,
wie sich da der Kummer häuft,
wie es dürstet, jächt und brennt
nach dem, der sich abgewendt
von ihm und auch von den Seinen,
würdest du für Liebe weinen.

6. Gott, der liebt nicht nur die Frommen,
die in seinem Hause seind,
sondern auch die ihm genommen
durch den grimmen Seelenfeind,
der dort in der Hölle sitzt
und der Menschen Herz erhitzt
wider den, der, wenn sich reget
sein Fuß, alle Welt beweget.

7. Dennoch bleibt in Liebesflammen
sein Verlangen allzeit groß,
ruft und locket uns zusammen
in den weiten Himmelsschoß;
wer sich nun da stellet ein,
suchet frei und los zu sein
aus des Satans Reich und Rachen,
der macht Gott und Engel lachen.

8. Gott und alles Heer hoch droben,
dem der Himmel schweigen muß,
wenn sie ihren Schöpfer loben,
jauchzen über unsre Buß.
Aber was gesündigt ist,
das verdeckt er, und vergißt,
wie wir ihn beleidigt haben;
Alles, Alles ist vergraben.

9. Kein See kann sich so ergießen,
kein Grund mag so grundlos sein,
kein Strom so gewaltig fließen,
gegen Gott ist alles klein,
gegen Gott und seine Huld,
die er über unsre Schuld
alle Tage lässet schweben
durch das ganze Sündenleben.

10. Nun, so ruh und sei zufrieden,
Seele, die du traurig bist,
was willst du dich viel ermüden,
da es nicht vonnöten ist.
Deiner Sünden großes Meer,
wie dirs scheinet, ist nicht mehr
(gegen Gottes Herz zu sagen)
als was wir mit Fingern tragen.

11. Wären tausend Welt zu finden,
von dem Höchsten zugericht't,
und du hättest alle Sünden,
die darinnen sind, verricht't,
wär es viel; doch lange nicht
so viel, daß das volle Licht
seiner Gnaden hier auf Erden
dadurch könnt erlöschet werden.

12. Mein Gott, öffne mir die Pforten
Solcher Gnad und Gütigkeit,
laß mich allzeit aller Orten
schmecken deine Süßigkeit;
liebe mich und treib mich an,
daß ich dich, so gut ich kann,
wiederum umfang und liebe
und ja nun nicht mehr betrübe!

Herr Jesu Christ, in deine Hand



1. Herr Jesu Christ, in deine Hand
befehl ich heut´, bis am mein End,
mein arme Seel, die nimm zu dir
und sie zu deinem Vater führ.

2. Sie ist besprengt mit deinem Blut,
dasselb ist auch mein höchstes Gut.
Wenn ich dich hab´, so hab´ ich wohl
was ewig mich erfreuen soll.

3. Denn dein bin ich mit Leib und Seel,
was kann mich tut Sünd, Tod und Hell?
Kein besser Treu auf Erden ist,
denn nur bei Dir, Herr Jesu Christ!

4. Ich weiss, dass du mich nicht verliesst,
dein Zusag bleibt mich ewig fest.
Hilf, dass ich solchs gar wohl bedenk´,
und mich in deine Wunden senk´.

Valet will ich dir geben





1. Valet wil ich dir geben,
du arge, falsche Welt,
dein sündlich, böses Leben
durchaus mir nicht gefällt.
Im Himmel ist gut wohnen,
hinauf steht mein' Begier,
da wird Gott ewig lohnen
dem, der ihm dient allhier.

2. Rat mir nach deinem Herzen,
o Jesu, Gottes Sohn!
Soll ich hier dulden Schmerzen,
hilf mir, Herr Christ, davon!
Verkürz mir alles Leiden,
stärk meinen blöden Mut,
laß mich selig abscheiden,
setz mich in dein Erbgut!

3. In meines Herzens Grunde
dein Nam' und Kreuz allein
funkelt all' Zeit und Stunde,
drauf kann ich fröhlich sein.
Erschein mir in dem Bilde
zu Trost in meiner Not,
wie du, Herr Christ, so milde
dich hast geblut't zu Tod!

4. Verbirg mein' Seel' aus Gnaden
in deiner offnen Seit',
rück sie aus allem Schaden
zu deiner Herrlichkeit!
Der ist wohl hier gewesen,
der kommt ins Himmelsschloß;
der ist ewig genesen,
der bleibt in deinem Schoß.

5. Schreib meinen Nam'n aufs beste
ins Buch des Lebens ein
und bind mein' Seel' fein feste
ins schöne Bündelein
der'r, die im Himmel grünen
und vor dir leben frei,
so will ich ewig rühmen,
daß dein Herz treue sei.

söndag 11 september 2011

Ein´ feste Burg ist unser Gott



1. Ein' feste Burg ist unser Gott,
ein gute Wehr und Waffen;
er hilft uns frei aus aller Not,
die uns jetzt hat betroffen.
Der alt' böse Feind,
mit Ernst er's jetzt meint,
groß' Macht und viel List
sein' grausam' Rüstung ist,
auf Erd' ist nicht seingleichen.

2. Mit unsrer Macht is nichts getan,
wir sind gar bald verloren;
es steit't für uns der rechte Mann,
den Gott hat selbst erkoren.
Fragst du, wer der ist?
Er heißt Jesu Christ,
der Herr Zebaoth,
und ist kein andrer Gott,
das Feld muß er behalten.

3. Und wenn die Welt voll Teufel wär'
und wollt' uns gar verschlingen,
so fürchten wir uns nicht so sehr,
es soll uns doch gelingen.
Der Fürst dieser Welt,
wie sau'r er sich stellt,
tut er uns doch nicht,
das macht, er ist gericht't,
ein Wörtlein kann ihn fällen.

4. Das Wort sie sollen laßen stahn
und kein'n Dank dazu haben;
er ist bei uns wohl auf dem Plan
mit seinem Geist und Gaben.
Nehmen sie den Leib,
Gut, Ehr', Kind und Weib:
laß fahren dahin,
sie haben's kein'n Gewinn,
das Reich muß uns doch bleiben.